Epilepsie

Epilepsie ist eine Erkrankung des Gehirns, die durch das Auftreten von wiederkehrenden epileptischen Anfällen gekennzeichnet ist. Bei einem epileptischen Anfall entladen sich Hirnzellen gleichzeitig (synchron) entweder in einem abgegrenzten Hirnbereich oder im gesamten Gehirn. Abhängig von der Ausbreitung der epileptischen Hirnaktivität äussert sich der Anfall nur in bestimmten Körperregionen oder geht mit Bewusstseinsverlust einher. Allen epileptischen Anfallsarten ist gemeinsam, dass sie plötzlich auftreten und willentlich nicht zu beeinflussen sind.
Die Diagnose einer Epilepsie wird aus der Anfallsbeschreibung und dem EEG-Befund gestellt. Zur Diagnose einer Epilepsie als Symptom einer anderen Hirnerkrankung (symptomatische Epilepsie) sind ein MRI des Gehirns und Laboruntersuchungen erforderlich.
Ziel der Therapie ist Anfallsfreiheit, da epileptische Anfälle zu einer Gefährdung des Betroffenen und seiner Umgebung führen können und weitreichende soziale Konsequenzen haben (Fahruntauglichkeit, eingeschränkte Berufswahl). Verschiedene Medikamente, die die Anfallsbereitschaft des Gehirns reduzieren (Antikonvulsiva) stehen zur Verfügung. Dabei gilt der Grundsatz: „So wenig wie möglich, so viel wie notwendig“. Die für die Patientin oder den Patienten geeignete Therapie wird im gemeinsamen Gespräch anhand der Art der Epilepsie, des individuellen Verlaufes und der aktuellen Lebenssituation ausgewählt. Bei einer symptomatischen Epilepsie steht wenn möglich die Behandlung der Grunderkrankung im Vordergrund (z.B. Hirntumor, Meningitis, Hirnblutung, Schlaganfall). Parallel dazu wird die epileptische Aktivität des Gehirns mit Antiepileptika reduziert.
Wenn unter der Kombinationstherapie mit 2 Antikonvulsiva keine Anfallsfreiheit erreicht wird, kann bei einer symptomatischen Epilepsie auch die Indikation für einen epilepsiechirurgischen Eingriff geprüft werden.